Grundkurs Gießpulver Anleitung: So startest du mit dem Gießen in Silikonformen in 3 Schritten.

Was ist Gießpulver überhaupt?
Du möchtest mit dem Gießen mit Gießpulver in Silikonformen loslegen und hast vielleicht schon Begriffe wie Keramikpulver, Reliefmasse oder Bastelgips gehört? Dann ist das hier genau dein Beitrag! Ich zeige dir Schritt für Schritt, wie du Gießpulver startest, was du wirklich brauchst und worauf du achten solltest. Hier kommt deine Gießpulver Anleitung.
Gießpulver besteht meistens aus Calciumsulfat und wird einfach mit Wasser angerührt. Es ist:
Geruchlos
Ungiftig
Lufttrocknend (in der Regel 30-40 min)
Gerade weil es so unkompliziert ist, eignet sich Gießpulver auch super für das Basteln mit Kindern (Staub trotzdem nicht einatmen). Kurz gesagt: Es handelt sich um Gips – aber Achtung! Nicht zu verwechseln mit dem groben Bau-Gips. Bastelgips (wie wir ihn verwenden) ist viel feiner gesiebt, strahlend weiß und lässt sich ganz leicht verarbeiten.
Was du zum Start brauchst – deine Materialliste
Damit du direkt loslegen kannst, hier eine Übersicht:
Gießpulver, z. B.
– Keraflott
– Raysin
– Keracreate
Wasser – normales Leitungswasser
Mischbecher
– Zum Beispiel ein Pappbecher oder, nachhaltiger: ein Silikonbecher, den du immer wieder verwenden kannst. Nach dem Trocknen lässt sich die Masse ganz einfach herausbröseln und kann entsorgt werden.
Spatel oder kleiner Rührstab zum Rühren
Form zum Gießen
– Die meisten sind aus Silikon, es gibt aber auch Latex- oder Hartplastikformen
Küchenwaage
– Für den Anfang sinnvoll, ich muss gestehen mittlerweile mache ich jedoch alles mit Augenmaß.
Schleifmaterial
– Ich liebe Feilen, aber auch einfaches Schleifpapier vom Baumarkt tut’s.
Das Mischverhältnis – worauf du achten musst

Jede Gießpulvermarke hat sein eigenes Verhältnis von Pulver zu Wasser. Meist steht es auf der Verpackung – trotzdem hier ein kleiner Überblick:
- Keraflott: 3 : 1
- Raysin: 3,5 : 1
- Keracreate: 3 : 1 oder 4 : 1 (3 : 1 wenn du filigrane Formen hast und wenn es stabiler sein soll 4 : 1)
Das bedeutet z.b 3 Teile Pulver auf 1 Teil Wasser – der Pulveranteil ist also immer größer.
📌 Beispiel:
Wenn du 100 g Wasser nimmst, brauchst du 300 g Pulver → macht 400 g Gesamtmasse.
💡 Tipp: Ich habe auch einen eigenen Gießpulver-Rechner entwickelt, mit dem du ganz einfach dein Mischverhältnis eingeben kannst. Dann kannst du auswählen, ob du die Pulvermenge, die Wassermenge oder die Gesamtmenge eingeben willst – der Rechner spuckt dir dann automatisch die restlichen Werte aus.
Gießmasse anrühren – so wird’s perfekt
Jetzt geht’s los! 🎉
- Pulver abwiegen
- Wasser hinzufügen (normales Leitungswasser, kein Sprudelwasser oder ungern warmes Wasser)
- Alles gut verrühren – am besten so lange, bis eine schöne, glatte Masse ohne Klümpchen entsteht.
Ich sag immer: Die Konsistenz soll ein bisschen wie dünner Pfannkuchenteig sein.
Gießmasse einfüllen – so bekommst du weniger Luftblasen
Hier kommt mein persönlicher Lieblingstipp:
- Füll etwas Masse in deine Form.
- Nimm die Form kurz in die Hand und schwenke sie leicht, damit sich die erste Schicht überall verteilt – auch in kleine Ecken.
- Stelle die Form zurück auf den Tisch, fülle den Rest auf und klopfe leicht von der Seite, damit eventuelle Bläschen nach oben steigen.
Mit dieser Methode habe ich immer die besten Ergebnisse erzielt!
Trocknen lassen – Geduld zahlt sich aus
Die meisten Gießpulver benötigen ca. 30–40 Minuten, bis du das Werk aus der Form lösen kannst.
💡 Bei sehr feinen oder filigranen Formen: Lieber ein bisschen länger warten, um Bruch zu vermeiden!
Zum Trocknen eignet sich übrigens eine luftdurchlässige Fläche, z. B. ein Kuchengitter – so kann alles rundum gut auslüften.
Nach 24 Stunden ist dein Gießling komplett durchgehärtet. Dann kannst du ihn auch ganz nach Lust und Laune weiterverarbeiten, bemalen oder bekleben.
Schleifen – für die Feinarbeit
Gerade die Unterseite kannst du nach dem Trocknen noch sanft schleifen, falls sie etwas uneben ist. Je nach Look und Oberfläche verwende ich:
- Feilen
- Schleifpapier aus dem Baumarkt
Optional: Versiegeln
Wenn du dein fertiges Stück staub- oder schmutzabweisend machen möchtest, kannst du es mit einem passenden Versiegler behandeln.
Das ist aber kein Muss – je nach Verwendungszweck kannst du darauf auch verzichten.
Fazit – Gießen ist kein Hexenwerk!
Mit ein bisschen Übung und Freude am Experimentieren wirst du schnell tolle Ergebnisse erzielen. Und das Beste: Es ist ein absolut entspannendes Hobby, das richtig viel Raum für Kreativität lässt. 🫶
Wenn du Fragen hast, melde dich gern – oder schau in meine Facebook-Gruppe oder bei Instagram für kreative Gießideen rein.
Viel Spaß beim Loslegen 💫
Deine Lea